Montag, 24. Dezember 2012

Feliz Navidad!

Frohe Weihnachten wünschen wir Euch!


Man muss schon auf hohe Berge steigen, um in Bilbao weißes 
Weihnachten zu feiern . . .









Mittwoch, 19. Dezember 2012

Durch den Magen IV: Fisch wie Chips

  Überbordende Fischtheken, niedrige Preise. Seit wir hier wohnen, essen wir locker dreimal so viel Meeresgetier als in Deutschland.

  Gestern gab es mal wieder "Sonderangebote" im Supermarkt um die Ecke, so wie praktisch jeden Tag. Langostinos für 7,90 Euro das Kilo. Krebse für schlappe drei Euro.

  Angesichts solcher Preise kann man Fisch zwischendurch fast so knabbern wie weiland in Alemania Chips . . .

Mittwoch, 12. Dezember 2012

Durch den Magen III: Glasaal

Glasaal oder Angula wird traditionell mit angebratenen 
Knoblauchscheiben und roter Paprika zubereitet.   
  Kürzlich in San Sebastian sah ich an einer Speisekarte in einem Restaurant einen kleinen, handgeschriebenen Zettel pappen: "Angula: 120,- Euro". Für eine Portion!

  Nein, das sind keine Mondpreise. Angula, so wird das Jugendstadium der Aale (Anguillidae) genannt, auf deutsch: Glasaal, sind einfach teuer. Im Baskenland gelten die kleinen, durchscheinenden Tierchen als echte Spezialität. Sobald die Jungtiere vom Meer in die Unterläufe der Flüsse zu den Lebensräumen der erwachsenen Aale ziehen, weckt das Begehrlichkeiten.

Montag, 10. Dezember 2012

Durch den Magen II: Jamón, jamón!

Schinkenregal im Supermarkt "Eroski"
  Seit Wochen schon schleiche ich in den Supermärkten um die üppig bestückten Schinkenregale. Jamón wohin das Auge blickt. Jamón hängt an der Wand, Jamón baumelt von der Decke, Jamón, gestapelt auf Jamón und Jamón, eingespannt in Jamóneras. Das wiederum sind Gestelle aus Metall und Holz, in die der Schweineschinken mit dem Fuß nach oben eingespannt wird, um ihn so besser schneiden zu können.

Sonntag, 9. Dezember 2012

Hin und weg II: Parque Natural de Gorbeia

  Gestern San Sebastian, heute Parque Natural de Gorbeia! Seit Tagen schon schiele ich neidisch auf die Schneemeldungen aus dem Schwarzwald. Nun, Langlaufen können wir hier zwar nicht. Aber einen knapp fünfzehnhundert Meter hohen Berg haben wir auch in Bilbao - und wenigstens ein bisschen Schnee. Der Gorbeia liegt gut 20 km von der Innenstadt und gut 40 km von unserem Wohnort in Berango entfernt. Der Naturpark Gorbeia befindet sich zwischen den baskischen Provinzen Bizkaia und Álava, der Gipfel des Gorbeia erreicht eine Höhe von 1481 Metern!

Donnerstag, 29. November 2012

Goldener November

Bis vorigen Sonntag hatten wir drei gute Wochen - viel Sonnenschein, Temperaturen von bis zu 20 Grad und damit ausreichend Gelegenheit, draußen umherzustreifen und ein paar Fotos von unserer neuen Wahlheimat zu machen. Voilá:


San Antón Brücke / San Antongo Zubia in Bilbao
nahe der Markthalle Mercado de la Ribera


Mittwoch, 28. November 2012

Hakenkreuze auf Blutwurst

  Als wir vor einigen Monaten in Gernika waren (vielen besser unter der spanischen Schreibweise Guernica bekannt), jenem kleinen baskischen Bergstädtchen, das 1937 durch deutsche und italienische Flugzeuge, die auf Seiten der spanischen Faschisten kämpften, in Schutt und Asche gelegt worden war, da staunten wir nicht schlecht, als wir in einem Andenkenladen um die Ecke des Museo de la Paz etliche Gegenstände im Schaufenster und in den Regalen liegen sahen, die mit Hakenkreuzen verziert waren: Kleine Zahnstocherfähnchen (wie auf dem Foto), T-Shirts, Ohrringe, gußeiserne Topfuntersetzer, Etiketten von Weinflaschen und mehr.

Dienstag, 27. November 2012

Hin und weg I: Kloster Zungenbruch

Das einstige Kloster San Juan de Gaztelugatxe liegt auf einer kleinen
Insel im Atlantik zwischen den baskischen Küstenorten Bakio und Bermeo
Genau 229 Stufen braucht man bis auf die Spitze der Klosterinsel - wenn sich meine Tochter Mila da mal nicht verzählt hat. Gleichwohl bleibt einem ausreichend Zeit, über den für mitteleuropäische Ohren äußerst ungewöhnlich klingenden Namen nachzusinnen, den diese einstige Eremitage trägt: San Juan de Gaztelugatxe. Die Kirche liegt auf einer kleinen, der baskischen Küste vorgelagerten Felseninsel etwa 35 Kilometer entfernt von Bilbao und gehört zu den am meisten fotografierten Motiven des Baskenlandes.

Sonntag, 25. November 2012

"Eine Muschi Käse, bitte!"

  Simone ist zu beneiden: Ihr Spanisch ist passabel, sie kann sich fließend unterhalten und auf einen einigermaßen umfassenden Wortschatz zurückgreifen - dank einiger Semester, die sie vor Jahren in Barcelona und Nicaragua verbracht hat. Ich dagegen konnte, als wir im August hierher kamen, auf sechs Monate Sprachkurs bei Fonema in Freiburg verweisen - einmal in der Woche zwei Stunden. Ich kam zwar beim Bäcker, in der Fruteria oder der Bar ganz gut klar (nun, die Leute wussten jedenfalls meistens, was ich von ihnen wollte), aber es holperte gehörig. Und, um ehrlich zu sein, es holpert noch immer.

Montag, 22. Oktober 2012

Regen und . . . kein Regen


Der Wochenbeginn heute früh wurde mit gleich zwei Dingen versüßt.

Nummer 1: Sonne, die nicht gleich wieder hinter einer Regenwolke verschwand, sondern ausnahmsweise mal länger blieb, blauer Himmel und hübsch anzusehende Nebelschwaden zwischen Bergtälern bei Güenes (siehe Foto). Und die Prognose bleibt gut!

Sonntag, 21. Oktober 2012

Regen und . . . Regenpause

Kürzlich schickte ein lieber Freund folgende E-Mail: "hab mir mal Euer Klima genau angeguckt (siehe Diagramm unten).
Ihr habt tatsächlich doppelt so viel Regen wie in Berlin, vor allem im Winter. (. . .). Natürlich ist es viel milder, und im Sommer wärmer als in Deutschland . . ." 

Sonntag, 14. Oktober 2012

Regen und . . . Surfen

Endlich richtiges Bilbo-Wetter! Regen den ganzen Tag (auch jetzt gerade prasseln dicke Tropfen gegen die Fensterscheibe des Arbeitszimmers). Doch man kann es sich dabei ganz gut gehen lassen. Heute früh waren wir an unserem Hausstrand in Sopelana. Die Badesaison ist vorbei, der Strand wird nicht mehr bewacht (während des Sommers signalisieren grüne, gelbe oder rote Fahnen, ob man gefahrlos baden kann) und auch die Duschen am Strand sind abgebaut. Während sich die Schwimmer und Sonnensuchenden rar machen, ist für Surfer Hochsaison, denn es wird ganzjährig gesurft.

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Otoño!

Herbst (auf Spanisch: Otoño)! Im Garten und im Park vorm Haus fallen die ersten bunt verfärbten Blätter zu Boden. Und der Feigenbaum gegenüber trägt Früchte! Muy rico!

P.S.: Es regnet.

Dienstag, 9. Oktober 2012

"Wartet es nur ab", bekommen wir hier seit Wochen schon immer wieder von Nachbarn und Bekannten zu hören: "Bald fängt es an zu regnen, und dann erlebt auch ihr das typische Bilbaowetter, Regen. Viel Regen . . ." Dann tröpfelt es auch tatsächlich mal - und am Tag drauf scheint wieder die Sonne über Euskadi. Aus Freiburg, der alten Heimat, hört man dagegen, dass Unwetter und sintflutartiger Regen heute die Stadt verwüstet haben. Da genießen wir doch lieber noch ein bisschen den Feierabend in der netten Bar oberhalb des Stadtstrands von Getxo (Foto) - ohne Niederschläge.

Montag, 8. Oktober 2012

Durch den Magen I: Torrefacto - die spanische Röstung macht's

Der erste Kaffee, den ich in einer spanischen Bar getrunken habe, war eine echte Überraschung - so gut schmeckte der, dass selbst der meist herausragend gute italienische Kaffee dagegen verblasste! Das "Geheimnis" dahinter: Torrefacto. So wird die "Spanische Röstung" bezeichnet, bei der den Kaffeebohnen Zucker beigegeben wird. Dies reduziert Säure und bitteren Geschmack und der karamellisierte Zucker verleiht den Bohnen eine schwarzbraune, glänzende Oberfläche. Verbreitet in Bars sind vor allem Mischungen aus Torrefacto und (Tueste) Natural. Das wird dann Mezcla genannt. Die Auswahl im Supermarktregal ist dagegen enttäuschend einseitig. Wo es in Deutschland etliche verschiedene Kaffeesorten gibt, konnte ich hier in mehreren Supermärkten nur Torrefacto, Natural oder Mezcla entdecken.

AKW-Ruine um die Ecke

Morgenstimmung an der Ruine des Atomkraftwerks Lemoiz
am Golfo de Vizcaya (baskisch: Bizkaiko golkoa)
Da kurbelt man fast schon meditativ mit dem Rad auf einer hinreißend schönen Küstenstraße am Golf von Vizcaya entlang, fährt durch eine langgezogene Kurve - und erblickt plötzlich eine AKW-Ruine inmitten der grün bewachsenen Steilküste, vom Meer nur durch eine dicke Mauer getrennt, die von oben lächerlich schwächlich erscheint. Keine 30 Kilometer von Bilbao entfernt rostet das AKW Lemoiz schon seit Anfang der 80er Jahre vor sich hin.

Sonntag, 7. Oktober 2012

Futbol!


Unsere Integration geht in Riesenschritten voran: Ich gehe morgens mit den anderen Hausfrauen in Txemas Bar um die Ecke Kaffee trinken, nachdem wir die Kinder zum Bus gebracht haben. Meret wird wohl Bailerina und Mila und Maj mischen jetzt beim Fußballverein in Leioa mit ("Sociedad Deportiva Leioa").

Bilbao-Defekt

Bilbao-Effekt

Kaum ein Reiseführer über das Baskenland, kaum ein Reisemagazin über Nordspanien, kaum ein Prospekt über Vizcaya ohne ein Titelfoto des Museo Guggenheim in Bilbao mit seiner in der Sonne glitzernden Hülle aus Titan. Vor allem das Museum hat aus der Stadt ein Touristenziel gemacht, allein im Jahr der Eröffnung 1997 wurde eine Million Besucher gezählt. Der untrennbar mit dem Guggenheim Museum verbundene Strukturwandel der Hauptstadt von Vizcaya hat sogar den Namen "Guggenheim-Effekt" erhalten.

Samstag, 6. Oktober 2012

Freitags frei!





Frühstück, Bus . . . und frei 

Nachdem der gestrige Freitag begonnen hatte wie immer seit Anfang September (Frühstück um sieben, Kinder zum Bus um kurz nach acht - was etwa so aussieht, man beachte die Schulkleidung:) . . .

. . . hab' ich mir einen freien Freitagvormittag gegönnt und bin mit dem Rad los.
In den letzten Wochen hatte ich schon den Landstrich östlich der Ría de Bilbao und des Nervión mit dem Rad erkundet, wo es zwischen Bilbo, Gernika und der Küste ein paar tolle Küsten- und (nicht ganz so hohe) Bergstraßen gibt.

Montag, 1. Oktober 2012

La Naturaleza


So, jetzt fange ich einfach mal an. Seit zwei Monaten leben wir jetzt in Bilbao - und was unseren geplanten Blog angeht: Naja, damit verhält es sich langsam wie bei manch einer groß angelegten Recherche. Man hat irgendwann so viel Material beisammen, dass man angesichts der Fülle an Informationen erstmal gar nicht weiß, wie man das alles sinnvoll ordnen und aufbereiten soll. Vom ersten Satz, der ja mitreißend sein und die werten Leserinnen und Leser ohne Umschweife in die Geschichte hineinziehen sollte . . . reden wir nicht davon.