Glasaal oder Angula wird traditionell mit angebratenen
Knoblauchscheiben und roter Paprika zubereitet.
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Nein, das sind keine Mondpreise. Angula, so wird das Jugendstadium der Aale (Anguillidae) genannt, auf deutsch: Glasaal, sind einfach teuer. Im Baskenland gelten die kleinen, durchscheinenden Tierchen als echte Spezialität. Sobald die Jungtiere vom Meer in die Unterläufe der Flüsse zu den Lebensräumen der erwachsenen Aale ziehen, weckt das Begehrlichkeiten.
Rund 1000 Euro kostet das Kilo heutzutage, nachdem die Aalbestände in ganz Europa seit Mitte der 90er Jahre extrem überfischt worden sind und der Preis deshalb in exorbitante Höhen stieg. Mitte der 90er Jahre waren noch mehr als 900 Tonnen Glasaale in Europa gefangen worden. 2006 waren es nur noch rund 100 Tonnen.
Die Zubereitung nach "Bilbao-Art" ist dabei recht simpel: Man erhitze etwas Öl in einem Tontopf, brate in Scheiben geschnittenen Knoblauch in heißem Olivenöl goldgelb an. Füge sodann Glasaal und in Ringe geschnittene Chilischote zu, rühre das ganze mit einer Holzgabel um und lasse es eine Minute anbraten. Voilá.
Verschweißt und hübsch blau verpackt: "La Gula" heißt der
Angula-Ersatz,der aus Fischeiweiß (Surimi) hergestellt wird.
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Klingt eklig? Klingt eklig! Schmeckt aber ganz hervorragend. Auch kalt als Salat mit Salz, Pfeffer, Olivenöl, Essig und in Streifen geschnitten, roten Chilischoten. Und wer immer noch nicht überzeugt ist: Xabi Alonso und Carles Puyol, Stars von Real Madrid und dem FC Barcelona, können nicht irren . . .
Das ist ja gut so, dass die so viel kosten. Sonst gibt es bald nur noch Fish-Look-a-likes aus der Retorte.
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